Der auf dem Englischen basierende "universelle" Wortschatz der UNL könnte auch bei gutem Willen der UNL-Entwickler in die Übersetzungen durchschlagen, so dass letztlich alle UNL-Übersetzungen durch eine englische Brille gefärbt wären. Wie stark dieser Effekt sein könnte, lässt sich derzeit schwer sagen. Bei Texten aus der Informatik, die im Internet häufig sind, besteht dieser Effekt ohnehin bereits ohne UNL.

Umgekehrt ist auch denkbar, dass bei Übersetzungen aus UNL ins Englische eine Tendenz zum "Durchpausen" der UNL-Begriffe einsetzt, so dass sich die englischen Begriffe den stärker formalisierten Begriffen des universellen Wörterbuchs anpassen. Dies hängt stark von der Sorgfalt der UNL-Entwickler ab.

Auf jeden Fall dürfte vom UNL-Wortschatz eine Tendenz zur Sprachnormierung ausgehen. Während das auf technischem Gebiet zu begrüßen ist, droht hierdurch eine Nivellierung von Regionalismen. Beispielsweise ist anzunehmen, das der deutsche Dekonverter nicht Wörter wie Obers, Feber oder Klubobmann, sondern stattdessen Schlagsahne, Februar und Fraktionsvorsitzender verwenden wird. Allerdings wäre es durchaus denkbar, neben dem deutschen einen österreichischen (usw.) Dekonverter einzusetzen oder dem deutschen eine entsprechende Option zu geben. Die ISO-Norm 639 kennt durchaus neben den globalen Sprachbezeichnungen wie "de" auch "de_AT", "de_CH" usw.